*Sesselschmieger* heißt die neue Ausstellung des international aufstrebenden deutschen Künstlers Stephan Geisler, die am 08.Februar um 19.30 in der Castrop-Rauxeler Galerie art.ist eröffnet wird und bis zum 20. März zu sehen ist.


Der Titel bezieht sich auf eine der jüngsten Arbeiten, die schon allein durch ihre Maße von 3,20 x 2,20 Metern überwältigt. Doch gleichermaßen fasziniert der ebenso durchdringende wie intime Blick des jungen Mannes, der sich in artistischer Pose über den Rand eines Sitzmöbels dem Betrachter zuwendet. Der schmeichelnden Farbigkeit der Malerei in Rosa und Blautönen wird dabei der bieder braun geblümte Bezug des Lehnstuhls kontrastierend entgegengesetzt. Ein Spannungsverhältnis, das für Stephan Geislers Werk auf höchst abwechslungsreiche Weise charakteristisch ist und das sich auch in anderen Exponaten finden lässt, beispielsweise in der auf Ovids Metamorphosen anspielenden Arbeit 'Where is the swan, Leda?'. Während die sinnfreudigen Töne und Ornamente von dem glücklichen Ereignis der Geburt Castors, Pollux’, Helenas und Klytaimnestras zeugen, umdüstert die Frage nach dem Vater mit sanfter Melancholie die Züge der nackten Leda, die hier entgegen der klassischen Darstellung ohne den als Schwan getarnten Jupiter/Zeus zu sehen ist.


Häufig integriert Geisler mit Collagetechniken Stoffmuster, Fotos und Zeichnungen in seine Malerei aber auch Ziffern und Texte, die schablonenhaft eingefügt werden. Gegenständlichkeit und Abstraktion stellen für ihn fürwahr nur zwei Pole dar, in deren Kraftfeld er seine Arbeiten ansiedelt. Die Vielfalt der Ebenen verstärkt neben der Größe und der Gradation der Realität die visuelle Forderung an den Betrachter und bietet zudem Interpretationsspielräume. Und doch wirkt der persönliche Stil seiner Sprache leicht und unbeschwert und die ausdrucksstarken Kompositionen lassen die Schaffensfreude Stephan Geislers unmittelbar spürbar werden.


Neben den großen Formaten werden auch mittelgroße Bilder auf Leinwand sowie kleine spielerische Arbeiten in Mischtechniken auf Holz in der Ausstellung zu sehen sein.


Stephan Geisler hat in Münster Grafik studiert und ist seit 1995 freischaffender Künstler und Dozent für Malerei und Zeichnung. 1998 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Künstlerwerkstatt sohle 1. Im Jahr 2000 erhielt er für seine Arbeiten den ersten Preis der Blesel Fine Art. Nach seinem Katalogdebut 2006 legte Stephan Geisler im vergangenen Jahr mit der Beteiligung an der Art Karlsruhe, einer viel beachteten Einzelausstellung in der Städtischen Galerie sohle 1 in Bergkamen, einer weiteren Einzelausstellung in der Frankfurter Galerie Wild und der Beteiligung an der Kölner Kunstmesse 'tease-art' den Grundstein für seine internationale Karriere.


Nach Castrop-Rauxel beginnt ein Ausstellungsprogramm, das auch mit dem Titel „Karlsruhe - Berlin -Kopenhagen – Moskau“ überschrieben werden könnte. Denn auch in diesem Jahr wird sich Stephan Geisler an der Art Karlsruhe beteiligen. Zudem werden seine Arbeiten in den Räumen der Bundesparteizentrale der FDP in Berlin präsentiert und mit Unterstützung der Galerie Wild auch auf der Art Moskau zu sehen sein. Des Weiteren will eine Kopenhagener Galerie in ihren neuen Räumen die Arbeiten Geislers zeigen.

Zusätzlich wird Stephan Geisler seinen eigenen Arbeitsschwerpunkt in diesem Jahr ausweiten, da er im Frühjahr mit der Künstlerin Kathrin Mühlfellner aus Kochel ein Atelier in Berlin eröffnet, das im Arbeiter-Stadtteil Wedding auf dem ehemaligen Gelände der Verkehrsbetriebe liegt.

Trotz all dieser Ausstellungstätigkeiten kommt die Kunst bei Stephan Geisler nicht zu kurz und im Zentrum stehen dabei für ihn weiterhin der Mensch, sein Wesen und seine Gestalt.