Almut Ruepp "Hypericum et cetera"

Hypericum et cetera, zu Deutsch Johanniskraut und so weiter, ist der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie art.ist mit Bildern der Kölner Malerin Almut Ruepp. Dass hier neben Johanniskraut, Schachtelhalm, Hagebutte, Weißdorn und vielen anderen Pflanzen und Pflanzenteile aus dem Apothekergarten der Natur gezeigt werden, ist kein Zufall. Almut Ruepp stammt aus einer Apothekerfamilie im Allgäu und hat selbst die Approbation zur Apothekerin 2003 erhalten. Zeitgleich vertiefte sie ihre zunächst autodidaktisch erworbenen Malkenntnisse in akademischen Studien bei verschiedenen Künstlern. Der wohl prägendste Einfluss stammt sicher von Stephan Geisler, der selbst schon zweimal sehr erfolgreich bei art.ist ausstellte und seine Schülerin wärmstens empfahl. Mittlerweile ist die Malerei zu Ruepps Beruf geworden.

Was Almut Ruepp einst ausführlich studierte und unter dem Mikroskop analysierte, wird nicht mehr zu Tees und Tropfen verarbeitet, sondern inzwischen zu stattlichen Bildern. Ganze Pflanzen, mikroskopisch kleine Spaltöffnungen, Zellverbände, Blütenstände, Früchte etc. werden zu Gemälden oder Collagen. Sie arbeitet mit Plakatabrissen, die sie in ihre Bilder fügt und teilweise übermalt. Stehen Buchstaben darauf, benutzt sie diese für Mitteilungen, die alle ihre Bilder enthalten. Der lateinische Name der dargestellten Pflanze oder die Wirkungsweise sind da zu entdecken, und manchmal steckt gar eine ganze Geschichte hinter der Namensgebung, die sie dem Betrachter mitteilen möchte. Der Granatapfel mit seinen zahlreichen Samen symbolisiert Fruchtbarkeit. Als Reichsapfel Macht, Blut und Tod.

Die Wahl ihrer Farben rührt naturgemäß von der Farbigkeit der dargestellten Pflanzenteile her, letztlich sind sie aber auch Zeugnis der Lust an der schöpferischen Kreation, mit der sich Almut Ruepp auf ihre intensiven Farbwelten einlässt. Ob es der tiefrote Granat ist oder das leuchtend gelbe Johanniskraut – in den Werken von Almut Ruepp blüht der Frühling auf und das im kalten Castrop-Rauxel.