Ambiente


Die Galerie art.ist, Am Markt 21, zeigt vom 14. November 2001 bis zum 5. Januar 2002 „Ambiente“, eine Gemeinschaftsausstellung mit Möbelstücken von Thomas Grögler und Metallgefäßen von Berthold Hoffmann.

Thomas Grögler, 1962 in München geboren, absolvierte zunächst eine Schreinerlehre. Seit 1986 arbeitet er freischaffend in Fürth, begleitet von Lehraufträgen an der Universität Mainz und an der Werkbundwerkstatt Nürnberg.

Gröglers Möbelstücke, wie die hier ausgestellten Tische, Regale und Wandschränke, folgen einem äußerst minimalistischen Konzept und bestechen durch eine klare zurückhaltende Gestaltung mit einem Gespür für Details. Konstruktionsprinzipien und Holzverbindungen bleiben sichtbar. Die Möbel sind überwiegend aus heimischen Holzarten wie Ahorn, Rüster und Akazie gefertigt. Ganz besonders zeichnen sich Gröglers Arbeiten durch die Art der Oberflächenbehandlung aus. Vor vielen Jahren hat er sich dazu entschlossen, ganz auf japanische Holzbearbeitungstechniken und –werkzeuge umzusteigen. Auch wenn er anfangs einiges Lehrgeld im Umgang mit den ungewohnten Werkzeugen zahlte, hat er es darin mittlerweile aber zu einer wahren Meisterschaft gebracht. So werden die Oberflächen seiner Möbel nicht geschliffen, sondern mit einem Hobel geschnitten, was ihnen eine glatte, seidig glänzende Oberfläche verleiht, die unbehandelt bleiben kann.

Berthold Hoffmann wurde 1955 in Heidelberg geboren und begann seine künstlerische Ausbildung mit einer Gürtlerlehre, der sich ein Studium der Gold- und Silberschmiedekunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg anschloss.

Hoffmanns Gefäße und Essgeräte sind zur Anwendung bestimmt. Seine Schalen aus Kupfer und Gusseisen, seine silbernen Teeservices demonstrieren den Zusammenhang von Einfachheit und Schönheit, ihre Form ist geprägt durch die tagtägliche Auseinandersetzung mit dem Material und den Verzicht auf Effekthascherei. Besonders die Arbeiten in Gusseisen strahlen durch ihre konsequente Gestaltung eine archaische Kraft aus.

Für sein Werk erhielt Berthold Hoffmann im Jahr 1995 den Staatspreis der Bayerischen Landesregierung.

Mit Thomas Grögler und Berthold Hoffmann präsentiert art.ist eine Gemeinschaftsausstellung im besten Sinne. Zwei Künstler teilen sich nicht nur die Ausstellungsfläche der Galerie, ihre Arbeiten haben auch etwas Gemeinsames und lassen gemeinsam etwas Neues entstehen. Beide schaffen einfache Gebrauchsgegenstände, die keinen modischen Tendenzen hinterherlaufen. Im Aufeinandertreffen ihrer unterschiedlichen Formsprachen und Materialien gehen die Stücke Beziehungen untereinander und mit dem Raum ein und schaffen eine neue Atmosphäre – ein Ambiente.

Die Galerie ist mittwochs und freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr geöffnet.